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NR. 7 - 1637 Februar 4, Stift Tepl

30. 6. 2011

NR. 7

1637 Februar 4, Stift Tepl

Abt Johannes (VII.) Pecher (1629-1647), Prior Mathias Rosner 1), Subprior Josef Lenck 2) und der ganze Konvent des Stiftes Töpel bestätigen auf Bitten der vier Bürgermeister, des Stadtrichters und des gesamten Rats zu Einsidl folgende Urkunden:

a)    des Abtes Ratzko von 1437;

b)    des Königs Wladislaus II. von 1493;

c)    des Königs Ferdinand I. von 1539;

d)    des Abtes Peter II. von 1520;

e)    des Abtes Mathias Göhl von 1588;

f)    des Abtes Andreas Eberspach von 1620, und verfügen, daß

1) der durch das Stift von Mathes Lerech zu Rauschenbach gekaufte Hof, zwischen denen des Mathes Zitterbart und des Georg Zitterbart liegend, dem jeweiligen Einsiedler Pfarrherrn gehören soll, wofür jeden Montag nach dem Goldenen Sonntag (d. i. viermal im Jahr) für die verstorbenen Äbte des Stiftes Tepl, für die verstorbenen Einsiedler Pfarrherrn sowie für alle anderen Toten ein Requiem zu halten sei, dem Rat und Gemeinde beiwohnen sollen;

2)    der Streit zwischen dem Einsiedler Pfarrherrn und der Gemeinde wegen etlicher Getreidegarben, die der Stadtknecht vom Feld weg (offensichtlich vom Feld des Pfarrers) empfangen hat, dahingehend geschlichtet sei (da keine der beiden Parteien Urkunden vorlegen konnte), daß das Getreide in Zukunft dem Stadtknecht verbleiben, aber nicht mehr „Zehent“, sondern „Knechts-“ oder „Büttelsgebühr“ genannt werden solle, wofür vom Rat an den Pfarrer jährlich an St. Georgii (24. April) und an St. Galli (16. Oktober) je fünf Schock (= 300) Pfennige gezahlt werden;

3)    die Fleischhauer, Schuhmacher, Büttner, Bäcker, Müller, Schmiede, Schneider und andere Handwerker, sowohl die, welche anhero mit denen zur Töpl Zunft gehalten, als nicht, in Einsiedl ihre eigenen Zunft-laden aufrichten, Zusammenkünfte veranstalten, sich eine Ordnung geben und eigene Altäre in die Pfarrkirche stiften dürfen, so wie es in Tepl von alters her wohl hergebracht und gebräuchlich;

4)    am Sonntag in der Oktav nach Johannes Baptist (d. i. am Sonntag nach dem 24. Juni) ein Jahrmarkt abgehalten werden darf;

5)    neben den in der Urkunde des Abtes Mathias Göhl von 1588 genannten Ortschaften auch die Dörfer Abaschin und Hohendorf an ihrer Kirchweih, zu Hochzeiten, Kindbetten, Kirchgängen das Bier nur aus Einsiedl beziehen sollen. Auch das Dorf Rauschenbach soll, falls dem dortigen Wirt das Bier ausgeht, nur aus Einsiedl Nachschub beziehen, unbeschadet der Auflage, daß der genannte Wirt sein Bier grundsätzlich aus der Brauerei des Stiftes Tepl beziehen soll. Nur in dem Falle, daß das Stift Tepl kein Bier liefern könne, solle er es aus der Einsiedler Brauerei beziehen.
Welchem allem zur Nachricht . . . wir an diesen Brief unser Abtey- und Convents größeres Insigl anhangen lassen und mit eigenen Händen unterschreiben.

Actum Stift Tepel den 4. Febr. (1637). Unterschriften: Joannes Abt; frater Mathias Rosner, Prior; frater Joseph Lenck, Subprior.

Der Zeit anwesende vier Burgermeister: Vincentius Lorenz Rauch 3); Mathias Carl Hof er; Georg Peter Lang; Johan Georg Wollrab 4). - Simon Ditl, Richter.

Die Urkunde ist eine Erweiterung der Privilegien des Abtes Mathias Göhl von 1588, vgl. Urkunde Nr. 5. Das Jahr der Ausstellung, das aus den vorhandenen Kopien nicht ersichtlich ist, finden wir bei A. Gnirs, Topografie, S. 82. - Vgl. auch hier S. 218.

Die Nennung des Priors und des Subpriors als „fratres“ = Brüder ist kirchenrechtlich unmöglich, Praemonstratenser-Chorherren werden nur als Patres bezeichnet.

NR. 7

1) Prior Mathias Rosner belegt bis 1634. Sein Vorgänger Wenzel Streer ist bis 1630, sein Nachfolger Andreas Wilfert bis 1640 nachgewiesen.

2) Subprior Josef Lenck war von 1640—1643 Pfarrer in Littitz und von 1643—1659 in Chotieschau, vgl. Festschrift 1893, S. 215 und 218.

3)    Vinzenz Lorenz Rauch, später auch Stadtrichter von Einsiedl, starb 1668. 1655 besaß er zwei Höfe.

4)    Johann Georg Wolrab starb 1663.

 

 

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George Zitterbart

(Emilie Citterbartová, 14. 11. 2018 23:26)

Dobrý den, měla bych prosbu, jako potomci rodu Zitterbartu jsme davali dohromady rodokmeny v česku, předkové německé rodiny, pravděpodobně přišli do česka do Mnichova,Rauchenbachu.Máme také předka u Brna, nejstarší je George Zitterbart nar. 1761 , ale nevíme kde se narodil a odkud tam přišel, asi je to potomek toho ve Vaší listině.Děkujeme za sebemenší informaci a jak by zněla tato zmínka v listině v dnešní češtině? Citterbartová